Detaillierte Auswertung zur Digitalisierung im Tischlerhandwerk

Fachverband Tischler NRW veröffentlicht ausführliche Analyse zur derzeitigen und zukünftigen digitalen Ausrichtung von Tischlerbetrieben

Die Digitalisierung der Betriebe im Handwerk nimmt – nicht nur befeuert durch die Corona-Pandemie – weiter Fahrt auf. Die Unternehmen digitalisieren ihre betriebsinternen Abläufe in den Bereichen Auftragsvorbereitung, Einkauf, Produktion und Montage immer stärker. Auch im Tischlerhandwerk spielt die Prozessoptimierung mittels digitaler und vernetzter Technologien eine entscheidende Rolle. In der Produktion gehören digitale Techniken wie CAD und CNC sowie CAM-Anbindungen in weiten Teilen bereits zum Standard – in anderen Bereichen gibt es noch deutliche Verbesserungspotenziale. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der Fachverband Tischler NRW im vergangenen Jahr durchgeführt hat. Die nun veröffentlichte detaillierte Analyse der Umfrage zeigt, wie Tischlereien bei der derzeitigen und zukünftigen digitalen Ausrichtung aufgestellt sind.

Der Fachverband Tischler NRW hat die Umfrage „Digitalisierung im Tischlerhandwerk“ in Zusammenarbeit mit der TH Rosenheim Anfang 2019 durchgeführt. Die Landesfachverbände in Bayern, Niedersachsen und Bremen haben sich der Umfrage angeschlossen. In Summe haben sich rund 500 Betriebe aus Nordrhein-Westfalen und noch einmal über 500 Betriebe aus Bayern, Niedersachsen und Bremen beteiligt. Finanziert und gefördert wurde die Umfrage wurde im Rahmen des Projektes handwerk-digital.nrw vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.

Differenzierte Datenaufnahme und Analyse
Für die Durchführung der Befragung wurde ein Online-Fragebogen mit 69 Fragen entwickelt. Sowohl die verschiedenen Fertigungsschwerpunkte der Betriebe als auch der Digitalisierungsgrad einzelner Prozessschritte innerhalb eines Betriebes wurden abgefragt. Die erfassten Informationen waren unter anderem: betriebliche Tätigkeitsschwerpunkte, Betriebsgröße, Einsatz und Nutzungsgrad digitaler Technologien bis hin zu der detaillierten Abfrage, welche Softwareprodukte mit welchen Versionen eingesetzt werden. Insbesondere der Digitalisierungsgrad unterschiedlicher Auftragsbearbeitungsprozesse lässt interessante Einblicke und differenzierte Rückschlüsse auf zukünftige Optimierungspotenziale zu.

Digitale Techniken wichtig für den Erfolg
Im Ergebnis sehen über alle Betriebsgrößen, vom Ein-Mann-Betrieb bis zur 40-Mitarbeiter-Firma, und über alle Fertigungsschwerpunkte, vom Innenausbauer über den Fensterbauer bis zum werkstattlosen Montagetischler, 75 Prozent der Betriebe den Nutzen von digitalen Techniken als wichtig für den Betriebserfolg an. Dieser Anteil wird sich in der Zukunft noch weiter vergrößern. In fünf Jahren – so schätzen 85 Prozent aller Betriebe – wird die Digitalisierung eine Schlüsseltechnologie für den Betriebserfolg darstellen.

Strategische Defizite
Aus der Umfrage wird auch deutlich: Zwischen der Bedeutung der Digitalisierung für die Betriebe und der Strategie bzw. den Aktivitäten in diese Richtung klafft eine erhebliche Lücke. Etwas mehr als die Hälfte der Betriebe hat keine oder nur im geringen Umfang eine langfristige Digitalisierungsstrategie. 70 Prozent der befragten Betriebe haben angegeben, dass sie keinen oder nur einen unzureichenden Investitionsplan für Vorhaben in Richtung Digitalisierung haben. Ähnlich sieht es bei den personellen Ressourcen aus: 64 Prozent der Betriebe sehen sich mit ihren Mitarbeitern nicht gut genug für den digitalen Wandel gewappnet.

Die gesamten Ergebnisse und die ausführliche Analyse der Umfrage können unter folgendem Link heruntergeladen werden: www.tischler.nrw/fuer-unternehmen/betriebsberatung/innovation-und-technologie/